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10.10.22 –
Im Rahmen ihrer Informationsreihe haben die Fraktion der Grünen im Kreistag zusammen mit Vertreterinnen und Vertretern der Maulbronner Grünen sowie der Liste Mensch und Umwelt im Maulbronner Gemeinderat (LMU) die Deponie Hamberg in Maulbronn besucht. „Da das Thema Abfallentsorgung für den Landkreis eine wichtige Rolle spielt, wollten wir uns vor Ort mit aktuellen Fakten versorgen“ führte Fraktionssprecher Dr. Peter Pförsich zu Beginn des Besuchs aus. Alexander Pfeiffer, Amtsleiter im Amt für Abfallwirtschaft des Enzkreises sowie Deponiebetriebsleiter Michael Ranellucci begleiteten die Führung. „Die Deponie besteht aus zwei Teilen, dem deponierten früheren Hausmüll in den Abschnitten 1-4 sowie späteren nichtorganischen Abfällen im aktuell genutzten Abschnitt 5“ führte Pfeiffer zu Beginn aus. Auf Nachfrage von Kreisrätin Pina Stähle erläuterte Pfeiffer Maßnahmen für Gasaufkommen und Sickerwasser der Altbestände. „Das Gas wird im eigenen Kraftwerk genutzt und das Sickerwasser aufwändig geklärt“ so Pfeiffer, der auf hohe Standards hinwies. LMU-Stadtrat Felix Förster erkundigte sich nach dem aktuellen Gesamtaufkommen, hier würden durchschnittlich ca. 55.000 Tonnen jährlich angeliefert so Ranellucci. „Wobei es sich dabei vor allem um Abfall der Klasse DK2 wie z.B. Asbest oder Mineralwolle handelte. „Für diese Stoffe ist der Deponieraum rar, daher versuchen wir hier so effektiv wie möglich zu arbeiten“ so Pfeiffer.
Anhand eines gerade entstehenden neuen Einfüllfeldes konnten die Besucherinnen und Besucher den großen Aufwand für die Herrichtung des Feldes sehen. 40 einzelne Schichten sowie anschließend ein Asphaltbelag sorgen für eine festen Untergrund, wobei die Schichten ständig von zwei Institutionen beprobt werden. „Wir bauen, als müsste es für die Ewigkeit sein“ beschrieb Deponieleiter Ranellucci die Vorgehensweise. Stadtrat Peter Wilhelm sprach die weitere Entwicklung an, hier könne der aktuelle Abschnitt 5 noch ca. 3 Jahre ausreichen, der geplante Abschnitt 6 bis ca. zum Jahr 2036. „Danach ist die Deponie voll und der Enzkreis wird sich natürlich schon im Vorfeld neue Wege für die Deponierung suchen müssen“ erläuterte Pfeiffer.
Auch der Recyclinghof, der größte im Enzkreis, war Thema des Besuches. „Hier funktioniert die Zusammenarbeit mit der Beschäftigungsförderungsgesellschaft des Enzkreises (GSI), die das Personal stellt, hervorragend so dass der Betrieb rund läuft“ war Pfeiffer voll des Lobes. Die Gäste informierten sich über die verschiedenen Möglichkeiten des Recyclings. Dabei wird zum Beispiel Holz getrennt, dabei können weniger belastete Hölzer wiederverwertet werden. „Z. B. werden Akkus in Sand eingelegt, um ihre Entzündung zu verhindern“ erläuterte Pfeiffer auf Nachfrage von Friederike Keitel zum Sicherheitskonzept.
Nach dem Rundgang folgte noch eine Fragerunde zu vielerlei Themen. „Der beste Abfall ist der der gar nicht erst entsteht, allerdings wird es wohl immer welchen geben und wir stehen auch als Landkreis in der Pflicht damit verantwortlich umzugehen“. Diesem Fazit des Fraktionssprecher Dr. Pförsich konnten sich die Besucherinnen und Besucher mit Worten des Dankes für die interessante Führung nur anschließen.