BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Kreisverband Pforzheim und Enzkreis

Stromerzeugung im Wald

Kreistagsgrüne informieren sich über Windkraft

30.06.23 –

Um über die Windkraftnutzung in Waldgebieten informiert zu sein, nahm die Fraktion der Grünen im Enzkreis-Kreistag an einer vom Forstamt organisierten Führung im Windpark Straubenhardt teil. „Es kursieren zu diesem Thema so viele Gerüchte und Behauptungen, daher ist es wichtig hier vor Ort von Praktikern detaillierte und wertungsfreie Fakten zu bekommen“, führte der Grünen-Fraktionssprecher Dr. Peter Pförsich zur Motivation der Teilnahme aus.

Forstamtsleiter Andreas Roth und Revierleiter Michael Bruder wurden bei der Führung von Alexander von Hanstein, dem Revierleiter von Neuhausen/Tiefenbronn, unterstützt. Dieser hatte die Bauphase des Windparks mit 11 Energieerzeugungsanlagen intensiv begleitet.

Seit 2011 lief das umfangreiche Planungs- und Genehmigungsverfahren, 2016 erfolgte die Genehmigung und 2018 wurde gebaut“, so der Forstamtsleiter zu den Zeitphasen. Dabei sollten ursprünglich 14 Anlagen gebaut werden, 3 wurden aus verschiedenen Gründen nicht realisiert.

Laut Forstamtsleiter Roth wurde schon beim Bau darauf geachtet, die Schäden im Wald zu minimieren.

Revierleiter Bruder berichtete davon, dass das Wild während der Bauphase die Gegend gemieden hätte, jedoch nach Inbetriebnahme sich der Wildbestand schnell wieder angesiedelt hätte.

Auch für die Sicherheit der Vögel und Fledermäuse würde gesorgt, für Brut- und Bewegungszeiten würden einzelne Windräder immer wieder abgeschaltet.

Auf Anfrage von Kreisrat Bernd Kauffmann erläuterte Michael Bruder die Ausgleichsmaßnahmen für die insgesamt benötigten 11 Hektar Waldfläche. Dabei wurden ca. 14 Hektar Waldflächen aufgewertet und andere Maßnahmen durchgeführt.

„Die Anlagen mit einer jeweiligen Leistung von 3 MW haben in diesem Jahr bereits über 36.000 Megawattstunden Energie erzeugt“, führte Bruder auf eine Anfrage von Kreisrätin Christine Danigel aus. Überrascht zeigten sich die Kreisräte auch über das relativ geringe Lärmaufkommen der Rotoren, die jeweils auf Sockel von ca. 20m² gebaut wurden.

„Die Pachtverträge laufen über 20 Jahre, wobei die Gemeinde vom Betreiber eine Grundpacht sowie eine Umsatzpacht bekommt“, erläuterte Revierleiter Bruder.

Auf eine Frage von Kreisrätin Pina Stähle nach eventuellen Schäden führte Roth aus, dass in den bisher fünf Jahren Laufzeit außer den notwendigen Wartungen keine größeren Reparaturen an den Anlagen ausgeführt werden mussten.

Erläutert wurden auch Sicherheitsmaßkonzepte für möglichen Eiswurf sowie für einen eventuellen Brandfall, der jedoch nur äußerst selten vorkommt.

Kreisrat Joachim Wildenmann, der die Grünen auch im Regionalverband vertritt, berichtete von aktuellen Entwicklungen zum Thema Windkraftplanung in der Region, die am Morgen desselben Tages diskutiert wurden.

„Die Windkraftnutzung im Wald ist wie vieles im Leben eine Abwägungssache“, mit diesen Worten verabschiedete sich Forstamtsleiter Roth und bedankte sich für die engagierte Mitarbeit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die im Anschluss noch in kleineren Gruppen weiterdiskutierten.

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