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26.11.24 –
Pressemitteilung - Zu einem Informationsbesuch trafen sich die Kreistagsfraktion der Grünen mit den Ärztlichen Direktoren, Pflegedirektion sowie dem Regionaldirektor im RKH Krankenhaus Mühlacker. „Die RKH Enzkreis-Kliniken sind uns als Kreis lieb und teuer, wir sind hier, um uns zu informieren und um Aussagen auch zu den Gründen der hohen Defizite zu bekommen“, so Fraktionssprecher Dr. Peter Pförsich bei der Begrüßung durch den Regionaldirektor Fabian Bunzel.
Bunzel ging auf die generelle Unterfinanzierung der Kliniken ein und erläuterte diese an Beispielen. So habe sich in den letzten Jahren die Erlös-Kostenschere zunehmend verschärft, da insbesondere die Kosten aus Tariflohnsteigerungen und der Inflation im Verhältnis zum Landesbasisfallwert stärker angestiegen seien. „Dabei sind wir gut ausgelastet, wir haben seit 2 Jahren in Folge eine Fallzahlensteigerung“, bemerkte der Regionaldirektor auf Nachfrage von Kreisrätin Rita Talmon. Auch der Fachkräftemangel sei ein großes Thema. „Wir haben 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von den Philippinen angeworben und können dabei auf eine Erfolgsgeschichte zurückblicken. So sind, bis auf einen Mitarbeitenden, alle unsere philippinischen Fachkräfte weiterhin bei uns tätig und leisten wertvolle Arbeit“, so Bunzel der dabei auf die Wichtigkeit einer umfangreichen und ganzheitlichen Integration hinwies.
Dr. Marc-Alexander Heder, der ärztliche Leiter des Gelenkzentrums hob die gute Ergänzung der beiden Kliniken in Mühlacker und Neuenbürg mit unterschiedlichen Schwerpunkten hervor. „Es gibt einen starken Anstieg bei der Gelenkchirurgie, was uns mit unserer Spezialisierung entgegenkommt“, so Dr. Heder.
Dr. Stefan Pfeiffer, Direktor des Zentrums für Innere Medizin, hob die langjährigen und engagierten Anstrengungen der Klinik im Hinblick auf ihre Zukunftsfähigkeit hervor. „Schon vor 15 Jahren begann der Prozess der Spezialisierung in Mühlacker“, führte der Kardiologe aus. Auf die Frage von Kreisrätin Christine Fischer nach der Bedeutung der Klinik wies Pfeiffer auf die 170 Betten im Klinikum und über 20.000 Menschen jährlich in der Notaufnahme hin. „Vor allem die Schwerstfälle in der Notaufnahme liegen 19% über den Werten des Vorjahres“, so Dr. Pfeiffer.
Roman Dettmann ist als Ärztlicher Direktor der Geriatrischen Rehabilitationsklinik ein großer Verfechter einer qualifizierten Versorgung von älteren und alten Menschen: „Unsere Geriatrie ist mit 60 Betten überregional sehr angesehen, die Belegung von 90-100% spricht für eine große Nachfrage“. Kreisrat Bernd Kauffmann interessierte sich für die einzelnen Stationen der geriatrischen Behandlung. „Es gibt 12 Betten in der Akutgeriatrie. Eine Frühreha sowie eine sektorenübergreifende Rehabilitation sofort nach der OP ohne Wartezeit sorgen bei uns für einen optimalen Heilungsverlauf“, so Dettmann. Er verwies auch auf die hohe Quote von 95% aller Reha-Teilnehmer hin, die danach wieder in ihren häuslichen Bereich zurückkehren könnten. „Die Geriatrie ist der Bereich der zukünftig am stärksten zulegen wird, hier wird sich unsere Spezialisierung zunehmend bezahlt machen“, gab Dr. Dettmann einen Ausblick auf die Zukunft.
„Auch unsere operative Gynäkologie wird ausgebaut und überregional stark nachgefragt. In der Stärkung der Endoskopie und Pneumologie wollen wir weitere Säulen in der Inneren Medizin aufbauen“, führte Fabian Bunzel zu weiteren zukünftigen Entwicklungen aus. Hasan Özer betonte die Notwendigkeit einer stärkeren Zusammenarbeit innerhalb und außerhalb der Kliniken-Holding. Hier sehe er gute Ansätze. „Man spürt bei Ihnen auch den guten Zusammenhalt und die Motivation der Belegschaft bei allen oft anstrengenden Situationen“, lobte der Kreisrat, der auch im Aufsichtsrat der Kliniken mitarbeitet.