BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Kreisverband Pforzheim und Enzkreis

Abfälle im Mittelpunkt

Kreistagsgrüne tauschen sich mit PreZero aus

21.03.23 –

Zusammen mit Vertreterinnen und Vertretern der Alternativen Liste Knittlingen (AL) und dem Knittlinger Bürgermeister Alexander Kozel besuchte die Fraktion der Grünen im Kreistag den Umweltdienstleister „PreZero Service Süd“ in Knittlingen. Nach über einem Jahr Umstellung bei der Enzkreis-Abfallwirtschaft von Flach und Rund zur separaten Abfuhr von Leichtverpackungen (LVP) und Glas wollten sich die Kommunalpolitiker aus erster Hand ein Bild vor Ort machen. „Das Thema emotionalisiert noch immer, umso wichtiger sind uns direkte Informationen und der Austausch“ begrüßte der Grünen-Fraktionssprecher Dr. Peter Pförsich zusammen mit dem Geschäftsführer von PreZero Süd Daniel Berens die Anwesenden. Laut Berens hat das Unternehmen 4.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Deutschland und seit der Übernahme von „Suez“ im Jahr 2020 in Knittlingen und Bretten ca. 240 Mitarbeiter, wobei sich in Knittlingen die Zentrale von PreZero Süddeutschland befindet.

Niederlassungsleiter Guido Beckmann informierte über die breite Palette des Dienstleistungsangebots, das vor Ort mit insgesamt 75 Fahrzeugen durchgeführt würde. „Da die Fahrzeuge eine ziemlich komplexe Technik enthalten, sorgen allein 15 LKW-Schlosserinnen und Schlosser für deren Instandhaltung“ führte Beckmann aus.

„Die gesammelte Menge an Leichtverpackungen und Glas ist mit ca. 12.500 Tonnen nahezu gleich geblieben wie vorher das Rund Material, allerdings werden die Stoffe nun anders für die Wiederverwertung getrennt“, antwortete Anton Steckl, der Leiter des Kommunalvertriebs auf die Frage von Kreisrat Joachim Wildenmann nach der Entwicklung der eingesammelten Stoffe.

Kreisrätin Elli Vogt sprach dabei ein immer wiederkehrendes Argument in der Bevölkerung an, alle Abfälle würden ja eh auf einem großen Haufen landen. Hier erläuterte Beckmann die Mehrkammertechnik in den Fahrzeugen. „Durch die Transponder-Chips an den Behältern wird die Beladung der Fahrzeuge mit Rest- und Bio-Abfall in verschiedenen Kammern geregelt, so kann eine saubere Trennung vorgenommen werden.“

Aus den Reihen der AL wurden vereinzelt aufgekommene Beschwerden über Gerüche aus dem Biomüll angesprochen. „Mit einer neuen Halle und neuem Filtersystem werden wir hier Abhilfe schaffen können“, versprach Niederlassungsleiter Beckmann.

Kreisrat Hasan Özer interessierte die Zusammensetzung der gesammelten Stoffe. „Vor allem in der ersten Phase nach der Umstellung war der Fremdstoffanteil sehr groß, jetzt hat sich die Reinheit des Materials allerdings langsam eingespielt. Je kleiner die Wohneinheiten, desto besser die Trennung“ führte Anton Steckl dazu aus.

Ein weiteres großes Gesprächsthema waren die umfangreichen Probleme beim Start zu Jahresbeginn 2022. „Es kam hier leider viel zusammen, eine relativ kurze Vorbereitungszeit, Materialmangel, knappes Personal sowie ungewöhnlich hohe Krankenstände sorgten für starke Engpässe“, erläuterte Beckmann zu den Gründen für die Probleme, die auch in der Öffentlichkeit für großen Verdruss sorgten. „Bei mir haben viele Menschen in meiner Gärtnerei angerufen und ihre Probleme bei der Abfuhr geschildert“, berichtete stellvertretend für die anderen Mandatsträger Kreisrat Bernd Kaufmann.

„Wir haben die Abläufe verbessert und mit einer neuen Software dafür gesorgt, dass die Fahrten optimiert werden, das spart Zeit und Ressourcen und dadurch hat sich vieles besser eingespielt“, erläuterte Geschäftsführer Berens die eingeleiteten Maßnahmen.

Für eine Optimierung der Öffentlichkeitsarbeit plädierte Rita Talmon. „Noch immer gibt es viele Unklarheiten bezüglich der Abfuhrtermine oder korrekten Trennvorschriften, hier müssen das Unternehmen und die Politik weiter mit Informationen am Ball bleiben“, so die Kreisrätin.

Pina Stähle wies auch auf die Sensibilisierung zum Mülltrennen hin. „Die Mülltrennung kann schon im frühen Kindesalter spielerisch thematisiert werden, und auch die Erwachsenen müssen mit gutem Beispiel vorangehen“, erläuterte die Kreisrätin aus Tiefenbronn.

Auch das Thema Wertstofftonne für alle Abfälle, also nicht nur Verpackungen, wurde diskutiert. Hier sehen die Grünen großes Potential und werden sich auch zukünftig für diese sinnvolle Weiterentwicklung einsetzen.

„Die Zusammenarbeit mit PreZero läuft gut und die Knittlinger Bügerschaft steht hinter dem Unternehmen“, so Bürgermeister Kozel, der sich ebenfalls vom Hallenbau eine Senkung der Geruchsbelästigung verspricht.

Von Fraktionssprecher Dr. Pförsich auf einen Wunsch an die Politik angesprochen, nannte Geschäftsführer Berens dringend benötigte unbürokratische Möglichkeiten, ausländische Arbeitskräfte ins Land zu bringen. Die Hürden seinen hier noch immer viel zu hoch und der Arbeitskräftemangel immens.

Beim anschließenden Rundgang über das Firmenareal waren auch die genehmigten Sonderabfalllager und die Sicherheitsvorkehrungen ein Thema. „Hier setzen wir hohe Maßstäbe, wir haben allein 30 Menschen als Brandhelfer ausgebildet, die Feuerwehr übt ständig auf dem Gelände. Bisher ist nicht passiert, wir achten täglich darauf, dass dies auch so bleibt“, so Betriebsleiter Beckmann.

Diese Website ist gemacht mit TYPO3 GRÜNE, einem kostenlosen TYPO3-Template für alle Gliederungen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
TYPO3 und sein Logo sind Marken der TYPO3 Association.